4. Wasserstoff-Summit

Der Wasserstoff-Summit ist eine Netzwerkveranstaltung für Entscheider aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik. Nach der sehr erfolgreichen Veranstaltung im letzten November in Hagen möchten wir Ihnen auch in diesem Jahr wieder aktuelle Fachinformationen vermitteln und die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit zahlreichen Experten und Unternehmensvertretern geben.

3. Wasserstoff-Summit im November 2023 in Hagen

Die Mitglieder der Wasserstoff-Brücke laden Sie zum Wasserstoff-Summit 2024 im Haus Ennepetal, Gasstr. 10, 58256 Ennepetal ganz herzlich ein.

Sie können sich bereits jetzt anmelden, auch wenn wir noch an der Agenda arbeiten. Das Programm wird Ihnen dann automatisch zugemailt.

Moderation: Jessica Westen, ntv

Mitwirkende (wird fortlaufend ergänzt):

Dr. Lars Peter Thiesen Opel/Stellantis
Philipp Rellermeier AVL Schrick 
Nils Grützmacher Mint Hydrogen Germany GmbH
Ulrich Misz ZBT Duisburg
Gesine Rütz Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
Michael Bösebeck C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG

Innovative Perspektiven für die Zukunftstechnologie Wasserstoff

Beim dritten Wasserstoff-Summit ging es um die Erzeugung von H2 sowie verschiedene Einsatzmöglichkeiten in Industrie und Mobilität. Über 100 Teilnehmende kamen nach Hagen.

„Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist.“ Das schrieb Jules Verne in seinem Abenteuerroman „Geheimnisvolle Insel“ – und bereits im Jahr 1875. Was als visionäre Idee begann, wird heute in der Praxis umgesetzt. Beim dritten Wasserstoff-Summit in der Stadthalle Hagen wurden Innovationspotenziale und Anwendungen von hochkarätigen Rednern aus Wirtschaft, Wissenschaft und innovativen Start-ups vorgestellt, alles organisiert vom Netzwerk Wasserstoff-Brücke.

Einen Mix aus Wissenschaft und Praxis brachte der erste von vier Themenblöcke. Dabei referierte Prof. Dr. Peter Britz, Präsident der Hochschule Weserbergland, über „Wasserstoff als Baustein in der Kreislaufwirtschaft“. Dr. Birgitt Bendiek, Geschäftsführerin der ZinQ GmbH, ein Dienstleister für stückverzinkte Oberflächen auf Stahl, berichtete über „H2-Anwendungen im energieintensiven Mittelstand“. Durch die anschließende Panel-Diskussion zur „Bedeutung von Wasserstoff für unseren Standort“ führte Moderatorin Jessika Westen (ntv, WDR). Wichtigste Botschaft von Britz: „Wir brauchen den Wasserstoff günstig und dürfen uns nicht wieder abhängen lassen.“ Dem schloss sich Christoph Brünger (SIHK Hagen) mit einem Appell an: „Geben Sie bei Umfragen des Netzentwicklungsplans an, wie hoch ungefähr der Wasserstoffbedarf sein wird, ansonsten bleibt unsere Region ein weißer Fleck auf der Wasserstoff-Karte.“

Im Themenblock „H2 in der Industrie“ gab zunächst Prof. Dr. Görge Deerberg (FernUniversität Hagen/Fraunhofer-Institut) einen wissenschaftlichen Einblick für „Wasserstoff im Mittelstand“. Dabei sieht er die Chemie- und Stahlindustrie als erste und wichtigste Anwendungsgebiete an. Danach stellten sich die vier Start-ups H2KNOW, NextHeat, PMR-tech und HY.Air kurz mit ihren innovativen Produkten vor.

Einsatz von Wasserstoff in der Region

Bei Brockhaus Hydrogen in Plettenberg wird Wasserstoff bereits gelebt. Wie das funktioniert, stellte Business Development Manager Dr. Harald Bock zu Beginn des dritten Themenblocks „H2 in der Region“ vor. Das Familienunternehmen kommt aus der energieintensiven Stahlherstellung und hat sich mit dem Start-up WEW aus Dortmund zusammengetan und einen Elektrolyseur entwickelt. „Wir haben zurzeit Elektrolyseure tatsächlich verfügbar. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal. Das kann jeder bestätigen, der gerade versucht Angebote einzuholen“, sagte Bock. Er sprach weiter über die verschiedensten Vorteile des Einsatzes der H2-Technologie und über die Zusammenarbeit zwischen einem traditionellen mittelständischen Unternehmen und einem modernen Start-up.

Anschließend informierte Frank Hockelmann (Klimaschutzmanager Kreis Soest) über die Ergebnisse und Weiterentwicklung des HyStarter Projektes im Kreis Soest. Daraus ist das Modellprojekt „Klimaneutrale Zementregion Erwitte und Geseke“ entstanden. Einen Schritt weiter sind bereits die HyExperts in Hagen. Dort gab Nicolas Beneke Einblicke in den aktuellen Stand des integrierten Wasserstoffkonzepts: „Hagen wird Wasserstoff-Nachfrageregion und braucht 2030 voraussichtlich 80.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr. Im Vergleich benötigt ein H2-LKW zwischen fünf und zehn Tonnen pro Jahr.“ Über das konkrete Projekt „H2HoWi“ referierte Dieter Ewering (Westnetz GmbH). In der Gemeinde Holzwickede (HoWi) fließt erstmals 100 Prozent grüner Wasserstoff durch eine Leitung der öffentlichen Erdgasversorgung. Der Verteilnetzbetreiber hat dazu einen Teil des Erdgasnetzes für den Transport von H2 umgestellt. Drei Unternehmen erzeugen in dem deutschlandweit einmaligen Leuchtturmprojekt außerdem einen Teil der benötigten Wärme.

Wo es möglich war, hat die Schmidt-Kranz Unternehmensgruppe bereits auf Produkte für Wasserstoff umgestellt. Der Technologieführer im Bereich der Hochdrucktechnik hat sich 2022 mit der Gründung der Maximator VETEQ in Iserlohn auf die Entwicklung, Herstellung und Montage hochkomplexer Prüfanlagen für Wasserstoffbehälter aus Kohlefaser und Wasserstoffspeichersysteme im Automobilbereich konzentriert. Geschäftsführer Robin Trompetter schilderte den Stand der Technik in diesem Bereich: „Wir sehen Speicherbehälter als eine Schlüsselkomponente in der Mobilität und arbeiten daran, dass Wasserstoff hier sicher eingesetzt werden kann.“

Einsatz von Wasserstoff in der Mobilität

Weiter ging es mit „H2 in der Mobilität“ im letzten Themenblock. Über den „Weg zum Einsatz von Wasserstoff-LKWs in der eigenen Logistik“ erzählte Otto Uhlhorn (H2 Green Power & Logistics GmbH). Beim finalen Panel „Wasserstoffmobilität“ mit Uhlhorn, Hans-Martin Diederichs (Orosol Mineralölvertrieb GmbH), Johannes Einig (AHE GmbH) und Thorsten Coß (AVU Serviceplus GmbH) war die Quintessenz: „Für Nutzfahrzeuge ist Wasserstoff definitiv ein Thema und wird sich durchsetzen. Im Pkw-Bereich bleibt der Trend weiterhin das E-Auto.“

Nach insgesamt 18 qualitativ hochwertigen Beiträgen nahmen die über 100 Teilnehmenden wertvolle Informationen und Anregungen mit. „Das Feedback war überwältigend. Besonders beeindruckt hat mich das große Interesse der Gäste an wirklich allen Themen, die wir angeboten haben“, zog Sonja Pfaff, Wasserstoff-Expertin bei der GWS, ein Fazit und fügte an: „Es ist inzwischen eine deutliche Aufbruchstimmung zu spüren. Der Funke springt langsam über und immer mehr erkennen die Wichtigkeit des Themas.“

Daher soll es auch im kommenden Jahr einen vierten Wasserstoff-Summit geben, der dann wieder von der Wasserstoff-Brücke organisiert wird.

Bilder (Katrin Wolff)


Regionale Industrie informiert sich über Wasserstoff als neuen Markt

Regionale Industrie informiert sich über Wasserstoff als neuen Markt

Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle in der Energiewende einnehmen – als vielseitiger Energieträger ist er in vielen Sektoren einsetzbar. Aber auch die Systeme, die zur Herstellung von Wasserstoff gebraucht werden, können eine große Chance für die heimische Wirtschaft sein – liegt in den Komponenten doch ein möglicher neuer Markt mit riesigem Potenzial. Wie man Zugang zu diesen Technologien findet, war das Hauptthema bei der Veranstaltung „Wasserstoff: Innovationspfade für den Mittelstand“ in der vergangenen Woche im Automotive Center Südwestfalen (ACS) in Attendorn.

Im Fokus standen dabei insbesondere Brennstoffzellen und Elektrolyseure. Letztere sind ein essenzieller Teil der Wasserstofftechnologie, mit deren Hilfe Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet werden kann. Die Marktpotenziale und Möglichkeiten, wie sich der Mittelstand in Südwestfalen diesem Thema nähern kann, wurde in Vorträgen und Gesprächsrunden diskutiert. Die Teilnehmer kamen überwiegend aus dem Märkischen Kreis, aber auch aus den angrenzenden Regionen.

Von der Idee zur Anwendung berichtete Fabian Kapp von der Gräbener Maschinentechnik Gmbh & Co. KG über Technologien für die Fertigung von Bipolarplatten für Brennstoffzellen und Elektrolyseure. In drei Kurzvorträgen wurden anschließend mögliche Innovationspfade für den Einstieg in die Wasserstoff-Branche vorgestellt. So berichtete das ACS aus dem Verbundprojekt „Fertigungskompetenzen Brennstoffzelle“ (FeKoBrez), bei dem die teilweise neuartigen Forderungen an Fertigungsprozesse und Werkstoffe für alternative Antriebskonzepte unter die Lupe genommen wurden.

Brockhaus Hydrogen aus Plettenberg und WEW aus Dortmund gaben Einblicke über den Mehrwert der Zusammenarbeit von Industrie und Start-up bei der grünen Wasserstoffproduktion. Und der Lehrstuhl für Produktionssysteme der Ruhr Universität Bochum stellte das Projekt „H2Giga-FertiRob“ vor, das das Ziel verfolgt, Elektrolyseure zur Wasserstoff-Herstellung in die Serienfertigung zu bringen.

Nach gehaltvollem Input aus den Vorträgen folgte eine kommunikative Kaffeepause, die für die Diskussion von Leitfragen genutzt wurde. Diese waren: Haben Sie konkrete Ideen für Ihren Platz im Wasserstoff-Business? Welche Herausforderungen gibt es für Sie? Was benötigen Sie beziehungsweise welche Unterstützung wünschen Sie sich? In vier Gruppen diskutierten die Gäste, wo ihr Platz in der Wertschöpfungskette sein könnte und wo noch Hemmnisse oder Informationsbedarf besteht. Auf Wunsch der Teilnehmer wurde das Zeitfenster dafür sogar noch verlängert, denn es gab so viel Gesprächsbedarf, dass die Gruppen sich gar nicht trennen wollten. Die Ergebnisse haben die Organisatorinnen Jasmin Graef und Sonja Pfaff, die als Ingenieurinnen bei der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung Südwestfalen (GWS) die Technologiethemen bearbeiten und durch die Mitwirkung in unterschiedlichen Projekten auch über die Kreisgrenzen hinaus aktiv sind, als Aufgabenstellungen für ihre Arbeit mitgenommen.

„Wir werden die Fragen der Unternehmen in unserer Veranstaltungsplanung berücksichtigen“, verspricht Sonja Pfaff, die bei der GWS für das Thema Wasserstoff verantwortlich ist und die nächste Veranstaltung schon ankündigt: „Am 16.November findet in Hagen der dritte regionale Wasserstoff-Summit statt.“ Seit zwei Jahren beschäftigt sich die GWS zusammen mit Partnern intensiv mit dem Thema Wasserstoff und bietet regelmäßig Veranstaltungen für weitere Informationen und zur Vernetzung an.

Bild (GWS): v.l. Robert Rauert (WEW), Sonja Pfaff (GWS), Jasmin Graef (GWS), Dr. Harald Bock (Brockhaus), Fabian Kapp (Graebener) und Christoph Stötzel (ACS).


Nordrhein-Westfalen fördert neue Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge mit 20 Millionen Euro

Ministerin Neubaur: Wasserstoff-Lkw mit hoher Reichweite und kurzer Tankzeit sind eine attraktive Alternative für Unternehmen

Nordrhein-Westfalen setzt sich ehrgeizige Ziele und will die erste klimaneutrale Industrieregion Europas werden. Ein Schlüssel für den dringend notwendigen Umbau des Verkehrssektors ist die Umstellung von schweren Nutzfahrzeugen auf klimafreundliche Antriebe.

Dazu können mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Lkw einen wichtigen Beitrag leisten. Die Landesregierung unterstützt daher ab sofort die Errichtung öffentlich zugänglicher Wasserstofftankstellen mit 20 Millionen Euro.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Der Verkehrssektor ist einer der größten CO2-Emittenten in Deutschland. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Damit die Antriebswende schneller vorankommt, wollen wir auch den schweren Straßengüterverkehr klimafreundlicher gestalten. Wasserstoff-Lkw können schnell betankt werden und besitzen eine hohe Reichweite: Damit sind sie eine attraktive Alternative für Unternehmen, die ihren Fuhrpark auf klimafreundliche Antriebe umstellen möchten. Mit der Förderung von Wasserstofftankstellen schafft das Land die Voraussetzungen für mehr Klimaschutz in der Mobilität.“

Der Förderaufruf umfasst die Errichtung von öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge wie Lastkraftwagen, Busse, Abfallsammel- und andere Sonderfahrzeuge. Wasserstofftankstellen können mit bis zu 70 Prozent der zuwendungsfähigen Investitionsausgaben gefördert werden. Damit ein landesweites Netz entstehen kann, ist eine ausgewogene regionale Verteilung der Fördermittel auf die Regierungsbezirke vorgesehen. Bis zum Jahr 2030 will das Land das Netz von aktuell fünf auf 200 öffentliche Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge ausbauen.

Förderanträge können ab sofort bis zum 30. September 2023 bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden. Weitere Informationen finden Sie hier: bra.nrw.de/energie-bergbau/foerderprogramme-fuer-klimaschutz-und-energiewende/foerderbereiche.


Wasserstoff  ist mehr als eine Vision

Exkursion der GWS  zum ZBT und zur Hydroverse Convention zeigt Möglichkeiten für die heimische Industrie auf

Märkischer Kreis – Gerade für energieintensive Branchen, wie sie in der Industrie der südwestfälischen Region mit ihrem Schwerpunkt im Automotive-Bereich verbreitet sind, ist es von essentieller Bedeutung, sich mit alternativen, regenerativen Energien zu befassen, um sich zukunftssicher aufzustellen. Wasserstoff als Energieträger gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Die Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS) hat sich das Thema schon lange auf die Fahnen geschrieben und hatte jetzt Unternehmen der Region zu einer Exkursion eingeladen, die umfangreiche Gelegenheit bot, sich mit den aktuellen Möglichkeiten und Trends für die Nutzung von Wasserstoff zu befassen. Erstes Ziel war das Zentrum für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) in Duisburg. Am Nachmittag ging es dann weiter zur Hydroverse Convention des H2UB in Essen, wo unter anderem start-ups aus ganz Europa innovative Ideen rund um Wasserstoff als Energieträger präsentierten.

Teilnehmer von mehr als 20 Institutionen und Unternehmen aus der Region, vornehmlich dem Märkischen Kreis, nutzten die Gelegenheit, die die GWS mit dieser Exkursion bot. Dabei waren sowohl Automobilzulieferer und Betriebe, die Lösungen für die Kunststoffproduktion entwickeln, als auch Institutionen aus Lehre und Forschung. Beim ZBT liegt der Schwerpunkt in der Nutzung von Wasserstoff als nachhaltigem Energieträger für die Mobilität im Schwerlastverkehr. Dort forschen und beraten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu allen Themen rund um Wasserstoff, Brennstoffzellen und Elektrolyseure. Die Exkursionsteilnehmer besichtigten das Testfeld in Duisburg und informierten sich über die Infrastruktur vor allem in Bezug auf Tankmöglichkeiten und Brennstoffzellensysteme für Fahrzeuge.

Bei der Hydroverse Convention im Colosseum Theater in Essen ging es in einigen Redebeiträgen zunächst um technische und auch politische Voraussetzungen, die europaweit notwendig sind, um Wasserstoff als nachhaltigen Energieträger erfolgreich zu etablieren. Anschließend erlebten die Exkursionsteilnehmer Pitches von 14 Start-ups, die ihre Ideen rund um eine effektive Nutzung von Wasserstoff vorstellten. Als Sieger dieses Wettbewerbs ging ein Unternehmen aus Bayern hervor, das eine Plattform entwickelt hat, die es energieintensiven Unternehmen ermöglichen beziehungsweise erleichtern soll, ihre umweltfreundliche Produktion zu zertifizieren.

Am Rande der Exkursion gab es zudem für die Teilnehmer reichlich Gelegenheit zum Kennenlernen und zum Erfahrungsaustausch. Viel Lob gab es für die GWS für die Organisation dieser Veranstaltung, die eine Fülle an Informationen und Anregungen bot. Einig waren sich alle darin, dass die Nutzung von Wasserstoff ein zentraler Baustein für die Energiewende ist.


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